Von Maximilian Hofer und Max Weinbrecht
Das Seminar, innerhalb dessen dieser Blog-Post entsteht, ist ein besonderes. Auch, wenn der Name zunächst gewöhnlich klingt, haben wir hier als Student:innen die Chance, an etwas Großem teilzuhaben. Einer neuen Form des Lehrens und Lernens. „Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der deutschen Wikipedia“ vereint dabei die Arbeit mit der Wikipedia als Enzyklopädie im Internet und die geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung heldenhafter Widerständler:innen aus dem Raum Mannheim, Heidelberg.
Im Zentrum der Arbeit von mir, Maximilian Hofer und Max Weinbrecht steht dabei Fanny Blum. Eine – bis zur „Arisierung“ – Chefin einer Zigarrenfabrik in Mannheim, welche sich als Jüdin gegen die Gräueltaten der Nationalsozialisten zur Wehr setzte.
Wie unsere Zusammenarbeit läuft, wie wir uns auf Spurensuche nach Fanny Blum begeben und welche Probleme bei dieser Recherche auftraten und auftreten, wird in diesem Blog-Post dargelegt.
Start der Zusammenarbeit
Max und Max – mehr Dreamteam kann in Namen kaum zu finden sein. Wir fanden uns via WhatsApp recht schnell und lernten uns kennen.
Max W., Student der Geschichtswissenschaft und Max H., Student der Germanistik. Und schon hier zeigte sich direkt der große Vorteil des neuen Systems dieses Seminars: der interdisziplinäre Charakter. Germanistik und Geschichtswissenschaft sind sich oftmals ganz nah; agieren an den Universitäten dieses Landes aber trotzdem oftmals mehr getrennt denn vereint. Dies ändert dieses Seminar. Die Expertise in der geschichtswissenschaftlichen Recherche ebnet den Weg für eine angemessene wie fundierte Formulierung eines Artikels in der Wikipedia – ein Artikel, der nicht im Kosmos der Wissenschaft verbleibt, sondern direkt einem breiten gesamtgesellschaftlichen Publikum zur Verfügung gestellt wird. Das begeistert Max und mich – weshalb es nie Probleme in unserer Zusammenarbeit gab.
Ganz im Gegensatz zur fachlichen Recherche, welche sich recht kompliziert gestaltet(e).
Die Recherche zu Fanny Blum
In unserer Generation ist es gang und gäbe, zunächst einmal das „Google-Hirn“ anzuwerfen – was uns in diesem Fall nur mäßig weiterbrachte. Natürlich gab es vereinzelt Treffer, neue Informationen lieferten diese Treffer allerdings nicht.
Geburtsjahr, Ehemann und Profession waren bereits vor der eingehenden Recherche bekannt. Da auch das Online-Programm der Universitätsbibliothek Mannheim „Primo“ keine Erkenntnisse brachte, waren wir gezwungen, Frau Maja Linthe (ihres Zeichens Dozentin) eine E-Mail zu schreiben, um an valide Quellen zu kommen. Frau Linthe ließ uns auch zeitnah eine Quelle, einen Aufsatz, zukommen. Der Name des Aufsatzes versprach viel – leider war auch dieser nicht aufzufinden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir zwei Fernleihen beauftragt und hoffen so an den Aufsatz zu kommen, um unseren späteren Wikipedia-Artikel mit wertvollen Informationen bestücken zu können.
Insgesamt gestaltet(e) sich die Recherche bisher also eher problematisch.
Ein Ausblick
Doch dieser fachlich eher holprige Start bringt uns natürlich nicht ab, er motiviert. Es gibt Hinweise, dass der Aufsatz in der Universitätsbibliothek Heidelberg zu finden sei, die wir besuchen werden, sollte besagte Fernleihe nicht funktionieren.
Wir sind zuversichtlich und freuen uns auf die Erstellung einer interdisziplinär fundierten Wikipedia-Seite innerhalb eines hoffentlich zukünftig nicht mehr einmaligen Seminar.
Statt bei Google wären in diesem Fall die Mannheimer Zeitungen sicher eine interessante Quelle: https://druckschriften-digital.marchivum.de/zd/search/quick?query=%22Fanny+Blum%22.
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Auch im Deutschen Reichsanzeiger gibt es einen (älteren) Treffer zu Fanny Blum: https://digi.bib.uni-mannheim.de/fess/search/?q=„Fanny+Blum“. Der Reichsanzeiger enthält alle Handelsregistermeldungen, d. h. zu ihrer Fabrik müsste es dort noch weitere Meldungen geben.
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Danke für die Tipps, Stefan Weil. Das ist sehr hilfreich.
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