Widerstand in Mannheim: Klara Kaus und Ellen Löbls berührende Geschichte

Klara Kaus. Eine Mannheimerin, die 1943 für zwei Jahre ein jüdisches Mädchen in ihrer Wohnung versteckte. In den Zeiten des Nationalsozialismus und Holocaust eine wahre Heldentat, über die auf den ersten Blick nicht viel zu finden ist. Und erst recht kein Wikipedia-Artikel.

Um dies zu ändern, begannen wir zunächst uns einzeln einen ersten Überblick zu verschaffen. Wir sind das Tandem bestehend aus einer Germanistikstudentin, Emma, und einer Geschichtsstudentin, Adriana. Unseren Studiengängen entsprechend, konzentrierte sich Emma dabei auf den korrekten funktionalen und linguistischen Umgang mit der Wikipedia, während Adriana die historische Recherche zu Klara Kaus übernahm. Wir sammelten Informationen und Tipps aus Literatur, Internet und Lehrveranstaltungen, über die wir uns dann bei unserem ersten persönlichen Treffen austauschten. Da wir uns von Anhieb gut verstanden und schnell feststellten, dass wir die gleichen Erwartungen an die Projektarbeit haben, freuten wir uns auf das Zusammenarbeiten.

Beim Umgang mit der Wikipedia holten wir uns Hilfe bei dem YouTube-Kanal der Wikimedia-Hilfe und legten kurzerhand einen ersten Entwurf des Wikipedia-Artikels an, nachdem wir mit dem Spruch „Man muss sich nur trauen einfach mal auf Bearbeiten zu klicken!“ dazu ermutigt wurden. Tatsächlich erwies sich dies als nicht allzu kompliziert und wir waren positiv überrascht, wie schnell wir vorankamen. Bezüglich des Aufbaus waren wir uns einig uns an Georg Lechleiters Wikipedia-Eintrag zu orientieren: Das Verzeichnis enthält somit die Kategorien Leben und Würdigung, gefolgt von Siehe auch, Literatur und Weblinks. Nun begannen wir damit die einzelnen Kategorien mit Informationen über Kaus zu füllen. Den größten Beitrag lieferten dabei Zeitungsartikel aus den 1970er Jahren, die insbesondere die enge Beziehung von Klara Kaus und Ellen Löbl, der 14-jährigen Jüdin, die Klara Kaus bei sich aufnahm, hervorhoben. Da wir über den Suchbegriff Klara Kaus nichts mehr herausfanden, begannen wir nun den Namen Ellen Löbl zu recherchieren. Überraschenderweise fanden wir eine geschäftliche E-Mail-Adresse des Ehemanns von Ellen Löbls Tochter, die wir daraufhin ohne Aussicht auf eine Antwort anschrieben. Und doch erhielten wir nach kürzester Zeit eine Nachricht von Ellen Löbls Tochter, Nurit Zachter, die anbot uns bei unserer Projektarbeit zu unterstützen, da sie persönliches Interesse für die emotionale Geschichte ihrer Mutter hege. Somit wurde unser Projekt unmittelbar zu weitaus mehr als einem reinen Arbeitsauftrag, auch wenn wir noch unsicher sind, ob und wie wir die von Nora Zachter bereitgestellten Informationen nutzen dürfen. Nichtsdestotrotz hoffen wir mit unserem Wikipedia-Artikel Klara Kaus, einer „unbesungenen Heldin“ gerecht zu werden und mit ihrer Geschichte auch die Verfolgten des Holocausts, Ellen Löbl und ihre Angehörigen, zu repräsentieren.

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