Auf den Spuren von Paul Schmutz

„Dieser Blog soll erinnern.“

So begann der erste Blog zu unserer Recherchearbeit zu Paul Schmutz. Am Ende der zweiten Hälfte dieses Schreibprozesses wurde uns aber vor allem klar: Der Blog soll nicht nur erinnern, sondern auch sichtbar machen. Und zwar diejenigen, die so lange unsichtbar blieben in ihrem Kampf gegen das NS-Regime.

Das dieses „Sichtbarmachen“ uns vor einige Probleme stellen würde, war uns – mir und meiner Teampartnerin Sandra Bahro- bereits zu Beginn unserer Recherche klar. Schließlich lebte die Widerstandsaktivität der Gruppe „Neu Beginnen“, dessen Mitglied Paul Schmutz war, von ihrer Arbeit im Untergrund. So fanden wir im Rahmen unserer Recherche heraus, dass die Mitgliederzahl der Gruppe nicht nur grundsätzlich schon sehr gering (grade einmal 13 bis 15 Personen schätzte Schmutz damals als Mitglieder), sondern die Mitglieder auch untereinander lediglich in kleinen 2er oder 3er- Gruppen vernetzt waren. Dieser stark konspirativen Arbeit der Gruppe ist es wohl zu verdanken, dass selbst eine großflächige Verhaftung einzelner Mitglieder im Jahre 1934 nicht dazu führte, die Widerstandsgruppe als solches auffliegen zu lassen. Auch wenn die Widerstandsaktivität dieser Gruppe nach derartigen Vorfällen eingestellt wurde, so erlaubte die Unsichtbarkeit von „Neu Beginnen“ es, dass ihre Mitglieder während und nach der Zeit des NS-Regimes ein „normales“ und gesellschaftlich integriertes Leben führen konnten.

Für meine Teampartnerin und mich hingegen stellte diese Heimlichkeit, die diese Gruppe und ihre Mitglieder umgibt, natürlich ein Problem dar. Wir versuchten uns diesen Herausforderungen zu stellen, indem wir unsere Literaturrecherche erneut vertieften und auch entferntere Literatur zu der Gruppe im Allgemeinen heranzogen. Leider stellte sich diese Suche und auch die Bemühungen über Frau Borgstedt nähere und persönlichere Informationen zu Paul Schmutz zu erlangen als wenig fruchtbar dar. Lediglich der Nachlass von Paul Schmutz sollte uns einige neue Aufschlüsse liefern – wenn auch nicht über explizit über ihn, so doch zumindest über die Tätigkeiten der Gruppe. Nach dem Zusammentragen dieser und anderer autobiographischer Informationen zur der Person Schmutz begannen wir nun mit dem Erstellen des Wikipedia-Artikels. Dafür trafen wir uns regelmäßig und tauschten uns über Rechercheergebnisse, die Inhalte der jeweiligen Seminare und unsere Vorstellungen über die Gestaltung des Artikels aus. In einem letzten Schritt kontaktierten wir dann das Marchivum und wurden dort auf der Suche nach einem Bild Schmutzs tatsächlich fündig. Und auch wenn dieses Erfolgserlebnis leider nur von kurzer Dauer war, fehlte uns doch die Lizenz, um das Bild tatsächlich auf der Artikelseite zu veröffentlichen, so können wir am Ende doch festhalten, dass wir das Projekt für gelungen halten.

Am Ende des Projekts haben wir (in Hinblick auf die relativ dünne Informationslage) einen recht ausführlichen Artikel über das Leben und Wirken eines Widerstandskämpfers erstellen können, welcher mit seinem Nachlass einer ähnlichen Intention folgte, wie wir in unserer Recherche und das Projekt im Allgemeinen. Während Schmutz mit seinem Nachlass Informationen über die Aktivitäten der Gruppe „Neu beginnen“ für die Öffentlichkeit zugänglich und sichtbar machte, so versuchten auch wir mit unserem Artikel die Aufmerksamkeit auf einen derjenigen zu richten, welche sich im Untergrund gegen das NS-Regime stellten.

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