2. Blogpost zu Fanny Blum

Max H. und Max W.

Die Ausgangssituation

Die Recherche hatte bekanntlich einige Startschwierigkeiten, allerdings konnten wir auch schon nach kurzer Wartezeit erste Erfolge verzeichnen. So kam es nach ca. einer Woche dazu, dass die angestrebte Fernleihe des Aufsatzes „Eine Mannheimer Unternehmerin zeigt Mut. Fanny Blum und das Novemberpogrom 1938 in Ilvesheim“ erfolgreich war und im Ausleihzentrum der Universität zur Abholung bereitstand. Damit war es uns nun möglich mit relevanten Forschungsergebnissen zu arbeiten. In den darauffolgenden Tagen und Wochen setzten wir uns intensiv mit der Forschungslektüre auseinander und konnten so fruchtbare Ergebnisse erzielen.

Die Recherche

Der Aufsatz bot aufschlussreiche Details zu Fanny Blum und ihrer Zeit als Jüdin im nationalsozialistischen Deutschland, sowie ihrem Widerstand gegen den damaligen Unrechtsstaat und ihrer Flucht aus Europa. Besonderen Fokus legten wir dabei auf die – in den Fußnoten vermerkten – Nachweise bezüglich ihrer Inhaftierung (1938-1939) und auf die „Arisierung“ ihres Unternehmens (1938). Dies bot uns die Möglichkeit, online nach Nachweisen im Landesarchiv Baden-Württemberg: Generallandesarchiv Karlsruhe zu suchen, sodass wir nach einiger Zeit auf eben jene Prozessakten stießen und somit nicht nur Details wie beispielsweise den Tatvorwurf, sondern auch einige Zahlen und Daten verifizieren konnten, die im Aufsatz bereits erwähnt bzw. erläutert wurden. Besonders interessant war die erhaltene Arisierungsakte der Zigarrenfabrik „Ferdinand Blum“, welche den Ablauf der Arisierung fast schon musterhaft darlegte. Zusätzlich zu unseren Bemühungen wurden wir unter dem vorherigen Blogpost zu Fanny Blum von einem anderen Nutzer darauf hingewiesen, dass es auch einzelne Erwähnungen von Fanny Blum oder ihrem Mann Ferdinand Blum im Bestand der „Neuen Mannheimer Zeitung“ (NMZ) im Mannheimer Stadtarchiv geben könnte, sodass wir auch dieser Spur nachgingen. Dabei stießen wir unter anderem auf zwei Todesanzeigen von Ferdinand Blum, eine von seiner Witwe Fanny Blum, so wie eine weitere im Namen seiner Mitarbeiter und Angestellten aus dem Jahre 1934.

Reflexion

Die Zusammenarbeit zwischen Max und Max war, wie zu vermuten, sehr harmonisch, sodass gerade die anfänglichen Probleme keinen Abbruch an Motivation und Engagement aufkommen ließen. Besonders die Arbeitsteilung war durch die Bereitschaft des jeweils anderen recht schnell geklärt, sodass man sich auf die eigenen Stärken besinnen konnte. Dazu kommt ein sehr häufig unterschätzter Aspekt der Zusammenarbeit: die zwischenmenschliche Komponente eines jeden Teams. Besonders davon profitierte unser Tandem in der Gesamtarbeit, es mangelte nie an Empathie und Humor, weshalb man die Zusammenarbeit kurz und bündig als „sehr gut“ zusammenfassen kann.

Trotz der guten Voraussetzungen blieb anfangs das Problem der mageren Ausbeute an Quellen und Literatur, weshalb man besonders den Aufsatz als Katalysator hervorheben muss. Dieser lieferte nicht nur durch den Inhalt aufschlussreiche Ergebnisse, sondern auch die Verweise in den Fußnoten, ganz speziell der Ansatz nach Prozessakten zu Fanny Blum zu suchen oder nach der Arisierungsakte zu ihrem Unternehmen wurden erst durch den Aufsatz im Vordergrund sichtbar. Diese verhalfen uns das Bild von Fanny Blum zu erweitern.

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