Fazit zur Arbeit am Wikipedia-Artikel über Adolf Würthwein

Weitere Recherche und Erstellen des Artikels

Fast zwei Monate sind seit dem ersten Blogpost vergangen und das Projekt ist, bis auf die Präsentation, abgeschlossen. Die Wikipedia-Artikel sind verfasst, überarbeitet und werden bald online gestellt. Da keiner von uns Erfahrung damit hatte Wikipedia-Artikel zu schreiben, war es eine Herausforderung, durch die man jedoch viel interessantes Neues lernen konnte.

Eine Hürde, die sich für uns nach den ersten Rechercheversuchen auftat, war die Frage, welche Quellen für einen Wikipedia-Artikel nutzbar sind. Da es sich um einen Lexikon-Artikel handelt, sollte nur auf veröffentlichte Literatur zurückgegriffen werden, was die Recherche einschränkte. Wir haben uns noch einmal zusammengesetzt und besprochen welche weiteren Recherchemöglichkeiten wir nach der anfänglichen Online-Recherche haben. Wir haben uns dann die Recherchearbeit aufgeteilt und ich habe die Recherche in der Bibliothek übernommen und mein Tandempartner die im Marchivum.

Ich habe zunächst einmal online nach Literatur gesucht, in der der Name Adolf Würthwein vorkommt oder die sich mit Widerstand während des Nationalsozialismus in Mannheim und der Umgebung bzw. mit der Kirchengeschichte der Region befasst. Ich bin dann auf einige Werke gestoßen, die in der Universitätsbibliothek Mannheim stehen. Die Bücher, die ausleihbar waren, habe ich dann vorbestellt, andere vor Ort eingesehen. Leider stellte sich heraus, dass die meisten dieser Bücher zur Recherche über Adolf Würthwein nichts beitrugen. Entweder kam er in den Werken gar nicht vor oder wurde nur einmal am Rande erwähnt, was keine aufschlussreichen Informationen über ihn lieferte. Auch die ausgeliehene Literatur war zunächst wenig hilfreich. Über die Seminarstunde, die die Geschichtsstudent*innen mit Frau Professor Borgstedt getrennt von den Germanist*innen verbrachten und wo das Thema „Kirchlicher Widerstand in der Region“ besprochen wurde, stieß ich dann auf ein Werk (Matthias, Erich/Hermann Weber (Hrsg.), Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim, Mannheim 1984.), in dem Würthwein tatsächlich an einigen Stellen erwähnt wird. Es fanden sich einige Informationen über das Widerstandshandeln Würthweins. Nach einem Hinweis von Frau Professor Borgstedt fand ich dann auch noch ein weiteres Werk (Wennemuth, Udo, Geschichte der Evangelischen Kirche in Mannheim, Sigmaringen 1996.), welches Würthweins Rolle in der Bekennenden Kirche in Mannheim auf ein paar Seiten thematisiert. Aus den beiden Büchern konnte ich mir dann ein Bild von Würthweins Widerstandshandeln machen und die Informationen für den Text des entsprechenden Unterkapitels zusammentragen.

Mein Tandempartner schrieb eine Mail an das Marchivum und machte einen Termin für einen Besuch aus. Er traf sich dann im Marchivum in Mannheim mit Herrn Enzenauer. Dieser zeigte sich sehr interessiert am Thema und gab einige Hilfestellungen, wovon manche aber nicht weiter für den Wikipedia-Artikel nutzbar waren. Beispielsweise nannte er das Landeskirchliche Archiv in Karlsruhe als Anlaufstelle für Informationen, aber da ein Wikipedia-Artikel nur auf veröffentlichte, für den Leser nachvollziehbare Quellen zurückgreifen darf, konnten wir diesem Hinweis nicht nachgehen. Herr Enzenauer verwies dann noch auf das Buch „Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim“ von Erich Matthias und Hermann Weber, auf welches ich ja auch bereits über das Seminar aufmerksam geworden war. Zudem druckte er uns einen Zeitungsartikel aus den Heidelberger Nachrichten vom 31.10.1986 aus, welcher anlässlich von Würthweins 75. Geburtstag verfasst worden war. Des Weiteren ergab die Online-Recherche in der Datenbank des Marchivums „Druckschriften digital“, dass Adolf Würthwein in mehreren Artikeln vorkommt, z.B. ging es in einem Artikel um die Ordination von Würthwein.

Hilfreich für die Recherche zu Würthwein war es dann auch noch, dass Frau Linthe unter unserem ersten Blogpost in einem Kommentar darauf hingewiesen hat, dass wir bezüglich Würthwein auch noch im kirchlichen Biografie-Verzeichnis suchen könnten. Dort fand sich dann tatsächlich eine Biografie, die sich als Hauptquelle für Informationen zu Würthweins Leben abseits seines Widerstandshandelns herausstellte.

Das Erstellen des Artikels innerhalb des Benutzernamenraums der Wikipedia stellte sich als sehr intuitiv bzw. selbsterklärend heraus. Durch die Erfahrung mit anderen Programmen und deren Benutzeroberflächen, gab es keine Probleme mit der Bearbeitung, Erweiterung und Fertigstellung des Artikels. Es war demnach leicht zu bewerkstelligen und das Einfügen des Texts und der Links gelang gut. Einzig bei der Artikelerstellung im Benutzernamensraum und beim Einfügen des Bildes gab es kleinere Probleme, die sich durch das Anschauen eines Tutorials jedoch ebenfalls klären ließen.

Hilfreich war dann auch das Edit-a-thon mit einigen Wikipedianern über Zoom. Dort wurden wir in Breakout-Rooms eingeteilt und konnten mit einem Wikipedianer unseren Artikel von Anfang bis Ende durchgehen. Wir wurden auf Fehler hingewiesen und es wurden uns Verbesserungsvorschläge gegeben, wodurch wir noch einmal viel gelernt haben in Bezug auf das Schreiben von Artikeln in Wikipedia.

Fazit der Veranstaltung

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Seminar eine ganz neue Erfahrung war, im Vergleich zu Seminaren, die wir bisher besucht haben. Einerseits war es für uns neu eine interdisziplinäre Veranstaltung zu besuchen, die aus einer Germanistik- und einer Geschichtsseminargruppe bestand und andererseits auch einen Wikipedia-Artikel zu schreiben. Die Zusammenarbeit zwischen uns als Tandempartnern aus zwei verschiedenen Fachbereichen hat sich schnell eingespielt, obwohl wir uns vorher nicht kannten, und unser Wissen hat sich gut ergänzt. In das Recherchieren und Schreiben eines Wikipedia-Artikels musste man erstmal reinkommen, da sich es sich doch von der Arbeit an Hausarbeiten unterscheidet. Es fiel schwer, nur veröffentlichte Literatur einzubeziehen und bei der Recherche nicht selbst mit Primärquellen forschen zu können. Abschließend kann man aber sagen, dass wir das Projekt gemeinsam gut gemeistert haben und viel mitnehmen konnten.

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