Es geht voran mit Klaras Wiki-Artikel! – Neuigkeiten aus Familiengeschichte und dem Umgang mit Wikipedia

Emma Teuwen

Seit unserem ersten Blogpost sind einige Wochen vergangen. Mittlerweile ist unser Wikipedia-Artikel über die Widerständlerin Klara Kaus online und somit öffentlich einsehbar.

Um an diesen Punkt zu kommen, einen größtenteils vollständigen Artikel über Klara Kaus verfassen zu können, war noch einiges an Recherche nötig. Wir hatten bereits Zeitungsartikel gesichtet, doch wies ihre Biographie noch einige Lücken auf. Da Klara in Mannheim lebte, wendeten wir uns an das Marchivum, um gegebenenfalls Informationen zur Ehe mit Karl Kaus, ihrer familiären Herkunft und vor allem zu ihren Taten während des Holocausts zu erlangen. Unterstützung erhielten wir vor Ort von dem Benutzerreferenten für stadtgeschichtliche Forschung. Während wir weitere Artikel und Bücher sichteten, recherchierte dieser weiter über Klara und Karl Kaus. Schlussendlich konnte er uns die Geburts-, Sterbe- und Eheschließungsdaten der Eheleute übermitteln. Für uns steht nun noch offen, an welchem Datum Klara Kaus verstarb.

Alle neuen Informationen haben wir mittlerweile in unseren Artikel eingearbeitet. Bei der Bearbeitung erhielten wir relativ schnell Unterstützung von anderen Wikipedianer*innen, die uns auf der Diskussionsseite beispielsweise auf die Verwendung der korrekten Zeitform hinwiesen. Auf der Wikipedia-Seite Klara Kaus fehlt nun noch ein Bild der Widerständlerin, welches wir beim Marchivum in digitaler Form beantragt haben. Fraglich ist noch, ob die Einbettung dessen mit den Wikipedia-Richtlinien übereinstimmt.

Wie bereits im ersten Blogpost erwähnt, ist es uns ein Anliegen nicht nur die Person Klara Kaus vorzustellen, sondern auch über Ellen Loebel-Thorn-Roshin zu berichten. Diese lebte über mehrere Jahre versteckt bei Familie Kaus und konnte so den Holocaust überleben. Um Informationen aus dieser Zeit auch aus der Perspektive der Betroffenen zu erlangen, haben wir Kontakt mit der Tochter der bereits verstorbenen Ellen aufgenommen, welche sich bereiterklärt hat, uns so gut es geht – mit dem Wissen, das ihr zur Verfügung steht – bei unserem Projekt zu unterstützen. Sie war es auch, die uns anregte genauer über unsere Begriffswahl, sowohl innerhalb des Seminars als auch unseres Artikels, nachzudenken. So stellten sich uns Fragen wie: Wird der Begriff „Nationalsozialismus“ wirklich den Gräueltaten gerecht, die während des Holocausts verübt wurden? Ist in unserem Artikel eine klare Einordnung in die damaligen Umstände gegeben? Was ist eigentlich Widerstand und wen kann man als Widerständler*in bezeichnen? All das sind Fragen, mit denen wir uns zwar bereits innerhalb der Seminarsitzungen beschäftigen, die aber durch den Austausch viel präsenter bei unserer Arbeit an dem Artikel wurden.

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